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Tribolonotus gracilis

Buschkrokodil oder Rotaugen-, Orangeaugen-Helmskink (De Rooij, 1909)

Rücken und Schwanz sind mit vier Reihen Stacheln besetzt, die Schuppen der Beine enden ebenfalls mit Stacheln. Der helmartige Kopf ist ebenfalls mit Stacheln besetzt. Der Rücken ist schwarz- bis hellbraun, der Bauch ist cremeweiß bis gelblich. Das wohl auffallenste Merkmal sind die orangeroten Augenringe mit dem gelben Fleck in den Augenwinkeln. Männchen sind nach wenigen Monaten an größeren, weißlichen Poren an der 4. und 5. Zehe der Hinterbeine zu erkennen. Während der Bauch bei den Männchen einfach nur hell ist, ist der Bauch bei den Weibchen fast weiß. Der Schwanz ist bei den Weibchen meistens dunkler wie bei den Männchen. Zur Geschlechtsreife bekommen die Tiere einen gelblich-orangenen Fleck auf der Unterseite des Kopfes.

Länge: 17 bis 20 cm, Rumpflänge 9 bis 11 cm

bauch m
bauch w
bein m
bein w
kinn

Lebensweise

Sie kommt auf Irian Jaya, Papua Neuguinea, den Admiral-Inseln und der Vulkaninsel Karkar vor. Diese sehr scheuen Tiere sind nachtaktive Bodenbewohner die im Unterholz leben. Meist sind sie in nähe von Gewässen anzutreffen. Kleine Höhlen die unter Steinen oder Wurzeln gegraben werden, oder hohle Baumstämme dienen meistens als Verstecke. Das Klima ist tropisch feucht fast sumpfig und kühl. Sie ernährt sich von Regenwürmern, Raupen, Heimchen, kleinen Heuschrecken, Schnecken, ab und zu auch Mehlwürmer und Schwarzkäferlaven (Zoophobas).

Verhalten

Tribolonotus sind, wenn es darauf ankommt, sehr wehrhafte kleine Echsen ,die die Fähigkeit besitzen bei Gefahr ihren Schwanz abzuwerfen. In der Regel geben sie aber bei Gefahr lediglich einen dumpfen Quackton von sich und flüchten in Windeseile. Sollte Sie dennoch nicht in Ruhe gelassen werden folgt ein kräftiger Biss in die Hand des Pflegers. Man sollte die Tiere aber auch nicht unnötig in Ihrer Ruhe stören!

Noch eine besondere Eigenschaft ist das „Tot stellen“ was die Tribolonotus nahezu perfektioniert haben, so gibt es Exemplare die sich sobald man nur den Raum betritt in dem das Terrarium steht „Tot stellen“, das heißt sie bleiben (manchmal über Stunden) regungslos in der Position in der man sie überrascht hat. Sollte man so ein Exemplar mal beim klettern erwischen, kann es sehr amüsant sein diese mal über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Meistens ist die Position, in der man die Echse erwischt hat recht unangenehm und kann deshalb beobachten, wie sie sich es langsam "gemütlich" macht und den Kopf auflegt.

Gefressen wird meistens nur wenn sie sich unbeobachtet fühlen, deshalb ist es sinnvoll eine tiefe Schale in die Erde zu betten und diese regelmäßig mit Futter zu befüllen. Mit viel Geduld können aber einige Ausnahmen mutig genug werden von der Pinzette zu fressen.

Haltung und Zucht

Es empfiehlt sich ein mittelgrosses Feucht-Terrarium mit feuchtigkeitsspeichernden Substrat als Bodengrund und einer Drainage. Die Höhe des Bodengrundes sollte mindestens 4-5cm betragen da die Buschkrokodile gerne buddeln. Echte Pflanzen sorgen für das richtige Klima. Zudem empfhielt sich ein Vernebler bzw. das mehrmalige Sprühen am Tag per Hand. Die Luftfeuchtigkeit sollte recht konstant bei 80-90%liegen.


Wir haben die Terrarien zusätzlich mit Weißen Asseln (Trichorhina tomentosa) besetzt. Diese werden nur 4mm gross und sind absolut wehrlos. Sie halten das Terrarium sauber und können auch als Futter dienen. Dies verhindert zum einen eine Überbevölkerung und hält die Buschkrokodile beschäftigt. Ersetzt aber keine regulären Fütterungen!

Es sollte ein grösseres Wasserbecken vorhanden sein, da Buschkrokodile gerne schwimmen. Bei Jungtieren muss die Tiefe so gewählt werden, dass sie grade noch drin stehen können damit sie nicht ertrinken. Auch ein Ausstieg an mehreren Stellen sollte so angelegt sein, dass sie gut rausklettern können. Ein Wasserfall im Terrarium wird von den Tieren sehr begrüsst und gerne als Kletterort genutzt und trägt noch zusätzlich zu einer konstanten Luftfeuchtigkeit bei. Zudem sollten auch weitere Äste als Klettermöglichkeiten vorhanden sein. Rinden als Verstecke und Ablagen in verschiedenen Höhen sollten ebenfalls nicht fehlen.

Die Temperatur im Terrarium liegt zwischen 22° und 27°C. In der Nacht geht die Temperatur auf 22° bis 18°C runter. Buschkrokodile reagieren sehr empfindlch auf zu warme Temperaturen oder Trockenheit.

Ein wichtiger Faktor der Haltung ist eine ausgewogene Ernährung. Wachsmotten oder Mehlwürmer sollten nur als gelegentliches Beifutter verwendet werden da sie sehr fetthaltig sind. Zudem sollten die Futtertiere mit einem Vitamin- und Kalziumpräperat bestäubt werden. Auch eine UV-Lampe ist nötig damit diese Echsen gesund bleiben und nicht etwa Krankheiten wie die häufig bei Echsen vorkommende Rachitis bekommen.

Geschlechtsreife Buschkrokodile kann man nur paarweise halten. Männchen sind untereinander sehr aggressiv. Auch Weibchen kann man selbst in grossen Terrarien nicht auf Dauer gemeinsam halten. Sie töten sich gegenseitig!

 Weibliche Buschkrokodile werden ab 4- bis 5 Jahre Geschlechtsreif, die Männchen schon ab 3 Jahren. Die Geschlechtsreife lässt sich sehr sicher feststellen, da sich ein flächiger gelb-oranger Fleck an der Unterseite des Kopfes bildet. Nach OBST et al. (1984) scheint der linke Eierstock und Eileiter der Weibchen verkümmert zu sein. Vermutlich entwickelt sich aus diesem Grund immer nur ein Ei. Im Jahr können aber bis zu zehn Eier gelegt werden. Bei meiner Züchterin werden die Eier generell in einen Blumentopf etwa 15cm direkt unterhalb des Austrittsrohrs des Verneblers gelegt. So das der Nebel mehrmals täglich direkt auf die Eier fällt. Die Eier wiegen ca. 3 Gramm und sind 8 bis 20mm groß. Sie sind recht unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und können im Terrarium belassen werden. Die Eier können aber ebenfalls im Inkubator in Spagnummoos, Vermiculite oder Erde ausgebrütet werden. Wie alle Reptilieneier dürfen diese Eier nicht gedreht werden daher Vorsicht beim umsetzen. Die Inkubationszeit beträgt ca. 60 Tage bei 24° bis 26°C. Im Terrarium wird das Ei innerhalb dieser Zeit durch die Eltern streng bewacht.

Beim Schlupf sind die Babys etwa 6.5 bis 7,5 cm gross und unterscheiden sich im Erscheinungsbild stark von den Elterntieren. Es empfhielt sich die jungen Echsen in ein seperates Aufzuchtterrarium umzusetzen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Wasserbecken nicht zu tief ist damit die Babys nicht ertrinken. Gefüttert werden die kleinen Buschkrokodile mit kleinen Schaben, Heimchen, kleinen Heuschrecken, Mehlwürmer, Asseln und Wachsmaden. Auf eine ausreichende Vitamin und Kalzium Zufuhr ist zu achten, damit sich der Knochenbau gut entwickeln kann. 

 

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