Königspython (Shaw, 1802)
Der Königspython besitzt einen muskulösen Körper. Sein Schwanz ist sehr kurz. Die Grundfärbung der Körperoberseite ist ein helleres braun, das an den Flanken von gelblichen bis grauweissen Flecken unregelmässiger Gestalt überdeck wird. Die Flecken können einfarbig oder ein bis mehrere braune Tupfen in ihrem Kern aufweisen. An jeder Schläfenseite zieht sich ein schmaler, gelber Streifen von der Nasenspitze bis zur Halsregion. Unterhalb des gelben Schläfenstreifens verläuft ein dunkles Band, das am Mundwinkel endet. Die Oberseite des Kopfes wirkt dunkelbraun bis schwarz. Der Bauch ist porzellanfarben.
Sie besitzt 1 bis 3 Präokular- sowie 2 bis 4 Postokularschilde. 10 bis 12 Supralabialia, wovon die ersten 4 Grubenorgane haben und das 5. oder 6. den unteren Augenrand berührt. Bei den Infralabialschilde sind es 2 bis 4 mit Grubenorgane. 53 bis 63 glatte Schuppen umgeben die Körpermitte in schräger Reihe, 191 bis 207 Ventralia und 28 bis 47 Subkaudalschilder sind vorhanden. Der Analschild ist ungeteilt. Länge: 90 – 150 cm.
Das Terrarium
Lebensraum
Der Königspython lebt in Westafrika, von Senegal bis nach Sierra Leone und zur Elfenbeinküste. Er lebt in offenen Wäldern, in der Savanne und im Busch. Er wird oft in der Nähe von Wasser gefunden. Bei Gefahr rollt er sich zu einem Knäuel zusammen. Dieses Verhalten, das man sonst bei keiner anderen Pythonart findet, gab ihm auch den Übernamen Ballpython. Er ist dämmerungs- und nachtaktiv. Die Ernährung besteht hauptsächlich aus Renn- und Springmäusen der Gattung Gerbillus.
Haltung und Zucht
Wir verwenden als Bodengrund Torfersatz. Tagsüber liegen die Tiere meistens unter Korkrinden am Boden oder in einem Wasserbecken. Bei Dämmerung werden sie jedoch aktiv und erklettern alles, was sie erreichen. In halber Höhe des Terrariums befestigen wir Tablare oder Korkrinden um Ablagen für die Tiere zu schaffen. Die Tablare halten gleichzeitig auch die Temperaturen im oberen Bereich damit es am Boden kühler ist.
Die Tagestemperaturen sollten von 26 bis 32° C Höchsttemperatur liegen. Nachts dürfen sie nicht mehr als 2 bis 5° C sinken. Wenn man zu niedrige Temperaturen hat, kann es sein, dass sie das Futter verweigern oder schlecht verdauen. Wenn sie ins Häuten kommen, wird das Terrarium zwischendurch mit Handwarmem Wasser abgespritzt. Ansonsten halte ich sie relativ trocken. Mit einem grossen Wasserbecken bekomme ich eine relative Luftfeuchtigkeit von 60%.
Oft werden schon im Dezember/Januar die ersten Paarungsversuche vollzogen. Als Paarungsauslöser senke ich die Temperaturen ein wenig und mache eine Regenzeit mit öffterem Sprühen. Nach etwa 2 Monaten legen sie 2 bis 6 Eier in feuchte Erde ab. Die Eier werden bei 28-31° und einer Luftfeuchtigkeit von 80% ausgebrütet. Nach 90 bis 105 Tage schlüpfen die Jungtiere. Nach der ersten Häutung fressen sie meistens selbstständig nestjunge Mäuse. Manchmal braucht es etwas Geduld und Zeit bis die erste Malzeit genommen wird. Wer Lebendfutter geben kann hat definitiv einen Vorteil, das wird eigentlich immer gefressen. Wichtig ist vor allem das Klima bei der Aufzucht. Werden sie zu kalt gehalten, fressen sie nie von alleine und werden krank. Die Aufzuchtboxen sollten klein, eng und dunkel sein. Die Aufzucht erfolgt einzeln.
Es gibt bei Python regius immer wieder Futterverweigerungen oder längere Fresspausen bis zu 6 Monaten. Wichtig ist immer die Klimatischen Bedienungen zu überprüfen. Solange die stimmen, das Tier ansonsten Gesundheitlich gut Aussieht, (Maul betreffend Mundfäulnis kontrollieren) und keine grosse Gewichtsabnahme stattfindet, so kann man nicht viel machen als geduldig warten versuchen, so alle 2 Wochen Futter zu geben. Hält man Paarweise oder kleine Gruppen und hat ein Futterverweigerer so reicht es manchmal nur schon das betreffende Tier einzeln in einer Box zu Halten. Nach einer Woche mit Füttern versuchen. Wichtig sind einfach eine Versteckmöglichkeit, dunkel und Eng. Wir halten zur Zeit die Geschlechter getrennt, je 3 Tiere, ausser in der Paarungszeit. Oft füttern wir die Tiere gleich im Terrarium, da fressen sie mit Abstand am besten. Natürlich muss man dabei sein und genügend Futter parat haben, es fressen nicht alle gleich schnell. Nach unseren Erfahrungen gibt es keine Futterverweigerer wenn man frisch tote Mäuse anbieten kann. Pythons haben Labialgruben mit denen sie 0,03 Grad auf 50cm unterscheiden können. Aufgetautes Futter ist meist zu kalt und wird nicht als Futter wahrgenommen. Frisch tote Mäuse die noch ihre Körpertemperatur haben werden hingegen sofort genommen.
Wusstest Du das......
Die Netzhaut des Auges besteht aus hochspezialisierten Zellen, die die eintreffende Lichtenergie in Nervenimpulse umwandelt. Untersuchungen der Netzhaut des Königspythons ergaben das vorhandensein von zweier unterschiedlicher Fotorezeptoren. Etwa 90% dieser Lichtsinneszellen gehören zum Stäbchentyp die besonders lichtempfindlich sind und das Sehen unter schlechten Lichtbedingungen wie Dämmerung und Nacht ermöglichen. Ca. 10% gehören zum Zäpfchentyp die für das Farbsehen zuständig sind. Sie brauchen jedoch eine höhere Lichtenergie, wie sie am Tage vorherrscht. es können 2 derartige Fotorezeptoren unterschieden und unterschiedlichen Wellenlängenbereichen zugeordnet werden. Das zeigte dass der Königspython fähig ist das UV-Licht zu sehen. Speziell ist vermutlich nicht nur beim Königspython, dass die stäbchenförmihen Fotorezeptoren vermutlich die Wahrnehmung eines Wellenlängenbereiches ermöglichen, der von den Zäpfchen nicht abgedeckt wird. Deshalb wird vermutet dass während der Dämmerungszeit, also der Hauptaktivitätszeit des Pythons das farbsehendeutlich besser ausgeprägt ist als am Tage. Sie sehen Nachts besser als eine Katze. (Frank Krönke)