Aspisviper
Vipera aspis (Linnaeus, 1758)
Aspisviper
Verbreitung:
Ausserhalb der Schweiz kommt die Aspisviper in Nordostspanien, den südlichen beiden Dritteln Frankreichs, in Italien und auf Sizilien vor. Es handelt sich um ein mediterranes Faunenelement, dessen anscheinend nacheiszeitlich erfolgte Ausbreitung Richtung Norden klimatisch begrenzt wird, vor allem die Sonneneinstrahlung im Sommerhalbjahr.
In der Schweiz besiedelt die Aspisviper die Südschweiz (Tessin und Bündner Südtäler), den Südwesten des Landes (Rhonetal, Genferseegebiet), die westliche Hälfte der Alpen (Kantone VS, VD, FR, BE) sowie die Jurakette (von Genf ostwärts bis zum Aaredurchbruch). (Text: Jean-Claude Monney (Deutsche Übersetzung: Ulrich Hofer), Karch, Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz)
Unterarten:
Von der aspisviper gibt es 5 Unterarten, wovon 3 in der Schweiz vorkommen. Dies sind Vipera aspis aspis, Vipera aspis atra und Vipera aspis francisciredi. Nicht in der Schweiz heimisch sind Vipera aspis hugyi und Vipera aspis zinnekeri. Alle haben gekielte Schuppen.
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Sie, die Juraviper hat das grösste Verbreitungsgebiet von allen Aspisvipern. In der Schweiz lebt sie von Frankreich her über das Jura, wo sie an der südflanke von aspis atra abgelöst wird. Weiter kommt sie Richtung Süden über die Hohen Alpen (Haute Alpes) vor bis in Nordwesten von Italien.
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Die Alpenviper ist in den Kantonen Bern, Freiburg, Wallis und dem nördlichen Tessin beheimatet. In Haute Savoie, in den hohen Alpen lebt sie sympatrisch mit der Juraviper, Vipera aspis aspis. Obwohl ansonsten nur in höheren Lagen anzutreffen findet man sie im Tessin an Seen auf 200 m über Meer bis auf fast 3000 m über Meer. Die Alpenviper hat zum Teil ein breites, schwarzes Wellenband als Rückenzeichnung und zum Teil besteht die Rückenzeichnung aus bräunlichen oder rötlichen Rechtecke die in der Mitte des Rücken zusammen kommen oder versetzt sein können.
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Die Italienische Alpenviper kommt in der südlichen Schweiz in den kantonen Wallis und Tessin vor. Auch sie kommt eher in höheren Lagen im Gebierge vor.
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Ökologie
Die 60 bis 70cm lange Aspisviper ist sowohl im Hügelland wie auch im Gebierge anzutreffen. Oft werden Geröllhalden, felsige Hügellandschaften im Mittelgebirge und unwegsamme feuchte Wiesen, am liebsten mit einem Bach in der Nähe bevorzugt. Auch an trockenen und sonnigen Hängen, die mit Felsbrocken, Buschwerk und Legesteinmauern durchsetzt sind, gelten als ideale Lebensräume. Sie ist in der Regel Tagaktiv ausser im Hochsommer und ernährt sich von Kleinsäugern, Echsen und ev. Vögel. Je nach Witterung und Standort überwintert sie von November bis März oder April. Nicht selten findet man die ersten Aspisvipern im Frühling neben oder auf Schnee zum Sonnenbaden. Nach der Paarung im Frühling gebähren die Weibchen im August/September die 18 bis 20cm langen Babys lebend.
Das Gift der Aspisviper wirkt wie bei der Kreuzotter vorwiegend auf das Blut und Gefässsystem zytotoxisch (nekrotische oder proteolytische Toxine); Gewebeabbau durch die Einwirkung giftiger Enzyme, die ursprünglich entstanden sind um die Verdauungsprozesse der Beute zu beschleunigen.
http://www.toxinfo.org/frameset.php?class=2&hauptframe=/tier/index.html