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Oxyuranus s. scutellatus

Östlicher- / Küsten- Taipan (Peters, 1867)


Nicht mehr in unserem Bestand

Der Kopf des Taipan setzt sich nicht nur deutlich vom Hals betreffend Form ab, sondern auch wegen der Farbe. Die Kopffarbe ist heller gezeichnet als die des Körpers. Die Anzahl der Oberlippenschilde beträgt sechs, von denen der dritte und der vierte den unteren Augenrand berühren. Es sind zwei Hinteraugenschilde vorhanden. Die ersten drei Unterlippenschilde berühren die vorderen Kinnschilde. Die Anzahl der Bauchschilde variiert zwischen 220 und 250, die Schwanzunterseite besteht aus 45 bis 80 geteilten Schwanzschilder. Die schwach gekielten Körperschuppen stehen in 21 bis 23 Reihen. Loreal- und Subocularschilde fehlen. Die Körperoberseite kann hell- bis dunkelbraun oder gar schwarz gefärbt sein. Jungtiere zeigen oft rötliche Farbtöne. Die gelbliche bis cremefarbene Bauchseite ist meist von orangefarbenen Sprenkeln bedeckt.

Taipane aus Neuguinea sind gewöhnlich stahlblau bis schwarz mit zum Teil einem rötlichen Längsstreifen auf der Rückenmitte. Siehe Fotos ganz oben.

Länge: bis 300 cm, selten mehr.


Lebensraum

Der Östliche Taipan (Oxyuranus s. scutellatus) ist in Nord-, Nordost- und Ostaustralien beheimatet. Er bewohnt die Cape York Halbinsel im nördlichsten Queensland nach Süden hin bis zum nördlichsten New South Wales vor. Eine isolierte Population wird im Kimberley-Gebiet in Westaustralien gefunden.

Das Verbreitungsgebiet umfasst weitgehend küstennahe Gebiete. Als tropische Art bewohnt der Taipan Gebiete, in denen die Wintertemperaturen bei einer jährlichen Regenmenge zwischen 80 und 160 cm 18° C nicht unterschreiten.

Der Neuguinea-Taipan (Oxyuranus scutellatus canni) ist von Papua Neuguinea aus zwei Savannenlandschaften bekannt: Dem Gebiet westlich von Port Moresby und den Küstengebieten, die sich von Kukipi bis zum Osten der Marshall Lagoon erstrecken. Der Neuguinea-Taipan dringt nicht tief in Regenwälder ein, erreicht dafür aber Höhenlagen bis zu 330 m. Der Taipan bewohnt gewöhnlich trockenes, savannenartiges Gelände. Er ist aber ebenso in offenen Wäldern und am Rande des Regenwaldes anzutreffen.

Er ist sehr scheu und ergreift bei Gefahr sofort die Flucht. Er lebt verborgen unter Felsen, umgefallenen Bäumen und in Gängen von Säugetierbauten weitgehend tagaktiv.

Haltung und Zucht von s. scutellatus

Zu seinem Wohlbefinden benötigt er ein geräumiges Terrarium mit stabilen  Unterschlüpfen. Als Bodengrund eignet sich ein Gemisch aus Sand und Torf. Ein grösseres Wasserbecken darf nicht fehlen. Am Tage sollten die Temperaturen zwischen 26 und 30° sein, die in der Nacht um 2 bis 3° sinken. Man sollte eine punktuelle Beleuchtung zur Verfügung stellen, wo es tagsüber bis 35° wird. Ein Teil des Terrariums kann man zwischendurch mal leicht mit Handwarmen Wasser benässen, damit eine höhere Luftfeuchtigkeit gewährleistet ist. Als Futter bietet man Mäuse oder Ratten an.

Zwischen 2 und 3 Jahren können Taipane schon geschlechtsreif werden. Im australischen Frühjahr wurden auch schon Kommentkämpfe zwischen den Männchen beobachtet. Ich würde jedoch nie so früh versuchen zu Züchten. Die Gefahr von einer Legenot beim Weibchen ist zu gross.

Nach der Paarung, die von September bis November stattfindet, legt der Taipan im Frühling 7 bis 20 Eier in hohle Baumstämme, Wurzelgeflechte oder Erdspalten ab. Bei uns werden die Eier in Seramis oder Vermiculit eingebetet und in den Inkubator überführt. Die Inkubationstemperatur beträgt zwischen 26 – 28° C. Die Jungtiere schlüpfen nach einer Inkubationszeit von 60 bis 70 Tagen.Im Gegensatz zu den meisten Kobras kann Oxyuranus scutellatus für seine Kopfgrösse schon recht grosse Beutetiere fressen, wie auch die Mambas. Die Männchen fressen im Alter von 2 Jahren schon grosse Springermäuse ohne Probleme. Die Verdauung ist sehr schnell, manchmal Koten sie schon zwei Tage später ab. Der Küstentaipan gehört zu den Schlangen die immer Hunger haben. Doch Vorsicht, zu viel Futter schadet den Tieren und sie gehen ein. Die Aufzucht der Babys ist nicht besonders schwierig, wenn man zwei- drei Punkte beachtet. Die Temperatur am Tage sowie in der Nacht sollte nicht zu tief sein. Der Küstentaipan braucht seine 28° C oder etwas mehr. In der Nacht sollte es nicht unter 22° C gehen. Vor der Häutung muss man etwas mehr Wasser Sprühen damit sie Häutung einwandfrei klappt. Damit die kleinen selbständig fressen muss man ihnen kleine schon beharte Mäuse anbieten, die schon herumspringen. Frischgeborene, nackte Mäuse werden meist nicht beachtet.

Im Nov. 2006 haben wir das 3jährige und 4jährige Weibchen zusammen in ein Terrarium getan. Bei der Einzelhaltung wurden die ersten 2 Jahre die Mäuse lebend gegeben und danach umgestellt auf frisch getötete Mäuse, welche ich in einer Schale serviere. Der Grund ist vor allem um Beissereien in der Gruppenhaltung möglichst zu Vermeiden. Wenn Taipane einer Maus hinterherjagen so geht das Blitzschnell und kann schon auch mal hektisch werden. Da wird alles was sich bewegt mal gebissen. Jetzt wo die 2 Weibchen zusammen ein Terrarium bewohnen serviere ich 6 bis 8 frisch getötete Mäuse in zwei Schalen, eine links und die andere rechts im Terrarium. Das erste mal konnte das kleinere Weibchen nicht viel fressen. Das grössere Weibchen hat 7 von 8 Mäusen gefressen. Ich habe dann nochmals dem kleineren Weibchen 2 Mäuse gegeben. Mittlerweilen haben es beide begriffen und sie fressen jede aus einer Schale. Trotzdem bleibe ich immer dabei und habe noch ein, zwei Mäuse bereit die ich geben kann, falls eine ihre Schale viel schneller leer hat. Ich finde einfach immer wieder Interessant wie man Schlangen etwas lehren, oder zu einem gewünschten Ablauf erziehen kann. Der Küstentaipan, so sagt man, erkundet sein Gebiet wo er Lebt mehrere male am Tag. Er soll sein Wohnort genaustens kennen. Demzufolge kann es auch zu Stress kommen wenn man ihn in eine neue Umgebung setzt. Als ich das eine, grössere Weibchen vom Aufzuchtterrarium in das grosse Terrarium umgesiedelt habe konnte ich in der ersten 1 bis 2 Wochen noch nichts feststellen. Das Weibchen hatte weiterhin einen ungezügelten Apettit. Doch plötzlich hat sich die Haut verändert. Zuerst dachte ich, sie muss sich aufgekratzt haben, defekte und aufgerauhte Schuppen wurden sichtbar. Dem nicht ganz gehäuer haben wir einen Hautabstrich gemacht und an ein Parasitologisches Institut eingesendet. Pseudomonas aeruginosa im übermass wurde festgestellt. Ein Bakterium welches durchaus immer vorhanden ist und keine Schäden verursacht, solange es dem Tier gut geht. Doch zum Beispiel durch Stress kann es zu einem Ausbruch kommen und die Bakterien nehmen überhand und führen schlussentlich zum Tode. Wir durften das Weibchen über 3 Wochen mit dem Antibiotika Baytril behandeln, Subkuntan spritzen. Man merkte schon nach 2 Wochen dass es dem Tier besser geht. Es wurde nicht einfacher, sie rauszunehmen und zu Fixieren um die Spritze zu verabreichen. Doch danach, nach ein- zwei Häutungen sah auch das Schuppenkleid wieder super aus und das Weibchen machte nie mehr Probleme. Auch die Zuführung eines zweiten Weibchens machte keinen Stress.

Im Juni 2007 durften die zwei Männchen je ein grösseres Terrarium beziehen. Jetzt dürft Ihr zwei mal Raten was kommt. Genau, ein Männchen hat den Umzug, (der war doch Luftlinie ca. 100cm) und den Einzug ins neue Heim super überstanden, das andere Männchen bekam die gleichen Probleme wie das älteste Weibchen. Noch sehr gut gefressen doch die Schuppen sahen plötzlich nicht mehr so gut aus. Zudem wurde der Bauch leicht rot. Bevor wir das Ergebnis der Hautuntersuchung bekommen haben, haben wir mit der Gabe von Baytril begonnen. Unser Tierarzt konnte unsere Befürchtung, befall von Pseudomonas aeruginosa bestätigen. Nun also, wieder einmal 3 Wochen am Spritzen. Damit der Stress für das Tier möglichst wenig wird, nehmen wir das Männchen, wie wir es auch beim Weibchen gemacht haben, nach Hause in eine grössere Box. Als Deckel gibt es ein Drahtgitter, damit man eine gescheite Beleuchtung und anständige Wärme ermöglichen kann. Als Einrichtung genügt Zeitungspapier als Bodengrund, eine Korkrinde und eine Tonschale mit Wasser.


Giftwirkung und Symptome, die bei einem Vollbiss eintreten können:

Autopharmakologische Gifteffekte

  • Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen
  • Kollaps und Bewusstseinverlust innerhalb 15 Minuten


Lokale Gifteffekte

  • Lokale Schmerzen und Schwellung
  • Schmerzhafte Lymphknoten, lokale Lymphadenopathie


Hämotoxische Gifteffekte

  • Gingivablutung
  • Klinisch offensichtliche Blutung
  • Neurologische Gifteffekte
  • Ptosis, Ophtalmoplegie, Bulbärparalyse
  • Künstliche Beatmung
  • Lähmungserscheinungen


Erste Hilfe

  • Notarzt- Krankenwagen anrufen und Ruhe bewahren
  • Kompressionsbinde anlegen
  • Eventuell mit Saugglocke Gift absaugen
  • Schocklagerung durchführen
  • Keine Schnitte an Bissstelle oder sonst wo durchführen


Antivenin

  • Polyvalent (Australia- New Guinea), CSL, Parkville, Australien


Wirksamkeit

Siehe Angaben des Herstellers

Bezüglich des Hämostaseeffekts:

Es traten bei fast allen Patienten eine Reversion des Gerinnungsdefektes innerhalb 6 Stunden ein.

Bezüglich der neurologischen Vergiftungszeichen:

Bei 15 % der antiveninbehandelten Patienten traten neurologische Vergiftungszeichen erstmals unter Behandlung auf.
Bei 37 % verschlechterte sich der neurologische Befund unter Behandlung.

Prämedikation

Die Promethazingabe vor der Verabreichung von Antivenin, unabhängig davon, ob gleichzeitig Cortison gegeben wurde, stellte im Vergleich zu keiner Prophylaxe einen hochsignifikanten Schutz vor Antiveninreaktionen dar.

 

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