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Naja siamensis

 

(ehemals Naja sputatrix atra)  (Laurenti 1768)

Südthailand - Speikobra



Naja siamensis besitzt 7 Oberlippenschilde, von denen das dritte und das vierte den Augenrand berühren. Die Anzahl der vorderen Temporalschilde beträgt 2, die der hinteren kann zwischen 2 und 4 schwanken. Meist umgeben 25 Schuppen den Nacken in schräg stehenden Reihen.

Diese Beschreibung betrifft nur die Art, die aus Süd-Thailand kommt.

Sie zeigen auf der Körperoberseite ein schwarzgraues bis lack- schwarzes Kolorit, das von gelblichweissen bis porzellanweissen, unregelmässig verteilten Streifen und Flecken durchsetzt ist. Eine Nackenzeichnung kann fehlen oder ist mehr oder weniger deutlich als unvollkommene weisse Brille oder in Form von zwei kurzen, der Wirbelsäule parallel verlaufenden Streifen vorhanden, die im vorderen Körperdrittel links und rechts zur Bauchseite ablaufen.
Die schwarze Rückenfärbung wird zum Schwanzende durch eine helle Sprenkelung ersetzt. Mein Adultes Weibchen ist nach dem Schild schwarz/weiss gesprenkelt, wobei das weisse überragt. Die Bauchseite ist gelblich bis porzellanweiss und schwarz gefleckt.

Länge:  bis 150 cm

 

Lebensraum

Meine Exemplare kommen aus dem Süden von Thailand. Naja siamensis lebt im Bergland wie in der Ebene. Sie bevorzugt Gebiete in Wassernähe und dringt als Kulturfolger in menschliche Siedlungen ein. Sie leben auf feuchtem wie auf trockenem Untergrund. Auf Büschen sowie am Boden, in Reisfeldern, Bananenplantagen und mitten in Dörfern. Das Beutespektrum der Speikobra umfasst Ratten, Mäuse, allerlei Kleinsäuger, Vögel und deren Eier, Schlangen, Echsen, Frösche, Kröten und Fische.

Bei Gefahr speien sie das Gift, von dem erstaunlich grosse Mengen in kurzer Zeit produziert werden, zielsicher bis auf eine Distanz von drei Metern in das Gesicht des Störenfriedes.Hinsichtlich der Tagesperiodizität ist diese Kobra unspezialisiert. Obwohl vorwiegend in der Dämmerung und in der Nacht aktiv, sind sie auch am hellen Tag unterwegs.

 
Haltung und Zucht

Meine Tiere haben ein geräumiges Terrarium mit genügend Versteckmöglichkeiten und auch Klettermöglichkeiten. Am Tage liegt vor allem das Männchen meistens zuoberst auf einer Korkrinde.

Als Bodengrund verwende ich Torfersatz. Neben einem grösseren Wasserbecken bespritze ich das Terrarium 3 bis 4 mal die Woche mit lauwarmem Wasser.
Die Beleuchtung sollten täglich 10 - 14 Stunden in Betrieb sein, und eine Temperatur von 25 bis 30° aufweisen. Nachts sollte die Temperatur kaum sinken.

Nach einer Winterruhe von Dezember bis Januar bei 20° C erfolgt die Paarung sehr schnell.

Die bis zu 20 Eier werden in eine Plastikbox gelegt, die ich mit feuchter Erde gefüllt habe. Nach ca. 60 Tagen bei einer Inkubations-Temperatur von 28° C schlüpfen die Jungtiere, die nach der ersten Häutung ohne Probleme an nackte Mäuse gehen.

Ich halte die Jungtiere einzeln in Boxen. Vor jeder Häutung brauchen sie feucht, damit sie die alte Haut gut abstreifen können. Manchmal stellen sie den Schild, wenn man sie stört. Meistens sind sie jedoch ruhig und bleiben auch sehr gut auf dem Haken. Gegenüber der pallida speien siamensis sehr selten. Das gilt für Junge wie auch für Adulte. Seit ich diese Art Pflege hat mich bis jetzt nur das Weibchen einmal angespukt, als ich sie zum Füttern aus dem Terrarium nahm. Trotzdem ziehe ich jedes Mal den Schutzhelm mit Scheibe an, wenn ich mit Speikobras hantiere.

Am 25.12.02 habe ich beide Tiere, einzeln in Boxen, zwischen 18- und 20° C Überwintert. Am 05.03.03 durften sie wieder ins Terrarium zurück. Nach zwei Wochen habe ich sie das erste mal gefüttert, was sie auch dankbar annahmen. Im April erfolgte die Paarung.


Nachzuchten

Die Eier wurden am 15.06.03 gelegt. Bei Temperaturen zwischen 28- und 30° C lagen die Eier im Inkubator. Die Jungen schlüpften vom 12.08.03 bis 13.08.03

Das Gewicht der Jungen war zwischen 8- und 12 Gramm und hatten eine Länge zwischen 22 und 29 cm.
Bis am 22.08.03 haben sich alle Jungen gehäutet. Am 26.08.03 habe ich sie das erste mal gefüttert. Alle Jungen haben ihr nacktes Mäuschen über Nacht gefressen. Beachtet man die erhöhte Luftfeuchtigkeit die die Babys brauchen ist die Aufzucht ein Kinderspiel. Die Tagestemperatur sollte um die 28°C sein die in der Nacht auf 20°C sinken kann.


Giftwirkung und Symptome, die bei einem Vollbiss eintreten können:

Lokale Gifteffekte

  • Starke Schmerzen, die auch erst nach ein paar Stunden eintreten können.
  • Eine lokale Schwellung, die nach 2 bis 3 Stunden eintreten, und mit Nekrose und Blässchenbildung ihren Höhepunkt erst nach vier Tagen erreichen kann.
  • Die Nekrosen können bis ins Subkutangewebe reichen.


Neurologische Gifteffekte

  • Ptosis, Dysarthrie, Dysphagie, Ophthalmoplegie
  • Lähmung der Skelettmuskulatur, der Atemmuskulatur mit respiratorischem Versagen
  • Kardiale Gifteffekte
  • Arterielle Hypotension
  • Andere Symptome und Befunde
  • Bauchschmerzen, Erbrechen, Schläfrigkeit


Erste Hilfe

  • Notarzt- Krankenwagen anrufen und Ruhe bewahren.
  • Haustüre aufschliessen, Schmuck wie Ringe abziehen
  • Kompressionsbinde anlegen und Seitenlagerung ausführen.


Therapie

  • Endotracheale Intubation und künstliche Beatmung
  • Bekommt man eine Ladung von dem Gift in die Augen gespritzt, sollte man es auf dem schnellsten Weg auswaschen, egal mit was. Das Beste Mittel ist jedoch Milch. Die Milch neutralisiert das Gift, entfernt das Brennen in den Augen und bring sofort eine Linderung herbei.
  • Bei zu langem Warten können Schäden in der Bindehaut entstehen, die bis zur Blindheit führen können.


Antivenin

  • Cobra antivenin Bangkok, Thailand


Leider habe ich noch nichts über die Wirkung bei Sputatrix atra gelesen. Ich habe auch keine Studien über Unfälle gefunden. Ich bleibe jedoch am Ball.

 

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